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Thomas Huber (links) war als Ehrengast bei der Sportlerehrung dabei. Er beantwortete im Gespräch mit Bürgermeister Thomas Gasser einige Fragen. (Foto: Konnert)

Marktgemeinde ehrt erfolgreiche Sportler: »Ihr seid Botschafter von Teisendorf«

Mit einem Festakt in der Schulaula ehrte Teisendorf dreizehn Sportlerinnen und 22 Sportler, die 2024 bei nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen haben. Sie kamen aus den Disziplinen Skilanglauf, Biathlon, Leichtathletik, Judo und Motorsport. Als Ehrengast des Abends war der Extremsportler Thomas Huber eingeladen, der dem Bürgermeister Thomas Gasser in einem Interview Rede und Antwort stand.


Beim Festakt in der Aula der Franz-von-Agliardis-Schule übernahm die musikalische Gestaltung der Leiter der Musikschule Teisendorf, Sebastian Pointner (Gitarre), gemeinsam mit den Schülerinnen Lena Anfang (Gitarre) und Alia Vendt (Harfe).

Für eine Ehrung in Teisendorf müssen Sportler mindestens einen Titel auf oberbayerischer, bayerischer oder süddeutscher Ebene, einen Platz zwei bis drei bei einer Deutschen Meisterschaft oder eine Teilnahme bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft vorweisen. Hat ein Sportler in den Vorjahren bereits einmal eine Medaille einer Kategorie, beispielsweise Silber bekommen, und ist er wieder für diese Kategorie nominiert, so wird ihm eine silberne Ehrenurkunde überreicht.

In diesem Jahr wurde neunzehnmal Bronze (sieben Urkunden und zwölf Medaillen), dreizehnmal Silber (fünf Urkunden und acht Medaillen) und dreimal Gold (nur Urkunden) vergeben. Bei der Ehrung trug die 2. Bürgermeisterin Sabrina Stutz die sportlichen Leistungen der Geehrten vor, während Thomas Gasser und der 3. Bürgermeister Georg Quentin die Urkunden und Medaillen überreichten.

Die Goldmedaillen erhielten drei Wintersportler vom SV Oberteisendorf, die auch 2024 große Erfolge feierten. Es sind dies die Biathleten Sophia Schneider, Marion Wiesensarter und Albert Staller. Schneider feierte ihren größten Erfolg in der Frauen-Staffel, wo sie bei der WM in der Lenzerheide Platz 5 und bei der WM in Novo Mesto den 3. Platz belegte. Beim Weltcup in Ruhpolding war es sogar der 1. Rang.

Albert Staller erreichte bei der Masters-WM in Kontiolahti individual Platz 8, im Sprint Platz 6 und beim Massenstart Rang 7. Marion Wiesensarter, die mittlerweile ihren Rücktritt erklärt hat, feierte im IBU-Cup in Obertilliach mit Platz 2 und beim Deutschland-Pokal in Oberhof mit Rang 1 ihre größten Erfolge.

»Ihr seid Botschafter von Teisendorf.« Diese lobenden und anerkennenden Worte fand Bürgermeister Gasser für die 35 Geehrten. »Ihr habt die strengen Vorgaben zur Ehrung erfüllt. Um im Sport erfolgreich zu sein, geht nichts von allein, da braucht es Fleiß, Mut, Kraft, Ehrgeiz, Gesundheit aber auch gute Trainer, ein verständnisvolles familiäres Umfeld und die Freude am Sport.« Zielstrebigkeit, Fairness und Fleiß seien für das ganze Leben wichtig, fuhr Gasser fort.

Im Gespräch mit Bürgermeister Thomas Gasser gab Thomas Huber von den Huaba-Buam Einblicke in seine sportliche Karriere und sein Privatleben. Wie man ihn bezeichnen solle, als Extremkletterer oder Extremsportler, und ob es für ihn in der Region noch sportliche Herausforderungen gäbe, fragte der Rathauschef. Er sei Bergsteiger und Abenteurer, so die Antwort, und mit dem Alter, er sei jetzt 58 Jahre alt, werden viele Routen, die man früher spielend gemeistert habe, zu einer Herausforderung. Das Abenteuer sei für ihn im Karakorum, da sei er in diesem Sommer wieder für zwei Monate. Was der Reiz dieser extremen Herausforderungen sei, die oft völlig am Limit lägen, fragte Gasser und erwähnte unter anderem das »Speed-Klettern« oder das Fallschirmspringen mit dem Basejump, das Thomas Huber auch praktiziert hat. Sei es der Wettbewerb mit sich selber oder mit seinem Bruder Alexander? Weder noch, antwortete Huber. »Du bereitest dich immer darauf vor, das Beste zu erreichen. Es geht vor allem um die mentale Vorbereitung. Wenn du dann soweit bist, machst du die Tür auf, hörst auf zu denken und bist nur noch im Tunnel. Dann kommen dir die schwersten Routen problemlos und locker vor«, so Huber.

Gasser erinnerte auch an die vielen Verletzungen und Krankheiten, mit denen der Gast bereits zu kämpfen hatte. »Ich bin dadurch zum Kämpfer geworden«, antwortete Huber. Er sei oft unten gewesen, wollte aber immer an die Sonne. Angst vor dem Tod habe er nicht, der komme von allein. Wichtig sei, dass man erfolgreich und zufrieden lebe.

Gasser kam auch auf die sozialen Einsätze der Huber-Buam zu sprechen, zum Beispiel als Gründungsmitglied im Münchner inklusiven Kletterverein »Seilschaft Inklusion« oder bei der Karakorum-Hilfe. Letztere ist Thomas Huber eine Herzensangelegenheit. Auf seine Pläne für die nächste Zeit gefragt, erwähnte er den Abschluss des Eiger-Projekts und die erwähnte Reise ins Karakorum. Zu Weihnachten sei er wieder zuhause, betonte er.

Nach Abschluss des offiziellen Teils und dem Gruppenfoto der Geehrten gab es noch ein Zusammensein in gemütlicher Runde bei belegten Brötchen und Getränken. Die Brötchen haben die Fachlehrkräfte für Ernährung und Soziales, Gabriele Thanbichler und Marianne Aschauer, mit der Gruppe 8 aM hergerichtet. kon