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Der Georgier Gaga Bolkvadze zeigte bei seinem ersten Kampf für den TSV Berchtesgaden eine Klasseleistung und warf seinen Erlanger Gegner förmlich über die Matte.
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Andreas Pelzer gewann seinen Kampf mit einem Schultersieg. Weitere Bilder gibt es auf www.berchtesgadener-anzeiger.de (Fotos: Jürgen Waßmuth)

Rechnung ist nicht aufgegangen: Die Ringer des TSV Berchtesgaden verlieren gegen den TV Erlangen

Nach der knappen 15:18-Niederlage beim Auswärtskampf in Erlangen wartete die Ringerstaffel des TSV Berchtesgaden im Rückkampf mit Aufstellungsvarianten auf, die jedoch auch nicht zu einem Sieg verholfen haben. Denn im Ringsport ist auch viel Taktik bei der Aufstellung im Kalkül. Mehrere Kämpfe gingen nicht so aus wie man erhofft hatte und somit wurde es auch nichts mit einem Erfolg.


Erstmals stand Gaga Bolkvadze (G 57) beim TSV Berchtesgaden auf der Matte. Und der Georgier zeigte von Kampfbeginn an, was er kann. Nachdem sich der starke Gästeringer Erik Kokeyan lange Zeit im Abwehrkampf hielt, war die Begegnung nach 5:20 Minuten mit einer 19:2 technischen Überlegenheit von Bolkvadze beendet (4:0), Wie immer spielte Musza Arsunkaev (F 130) sein hohes technisches Vermögen aus. Sein um acht Kilogramm leichterer Gegner Patrick Kellers war chancenlos und nach 1:19 Minuten war der ungleiche Kampf schon beendet. Arsunkaev bedankte sich beim begeisterten Publikum mit einem sehenswerten Salto (8:0). Eine schwere Aufgabe wartete auf griechisch-römisch Spezialist Tobias Küpper (F 61). In einem von beiden Ringern verbissen geführten Kampf, in dem Küpper leichte Vorteile zu haben schien, siegte dennoch Amer Almaayouf knapp mit 6:5-Punkten und zeigte dem enttäuschten Berchtesgadener Publikum, dass auch er Salto kann. Damit ging die Marschroute des TSV Berchtesgaden erstmals nicht auf (8:1).

Markus Graßl (G 98) versuchte gegen Siavash Abdimanesh alles, um keine »4« abzugeben. Und am Ende standen auch nur 14:1-Punkte für den Erlanger auf der Anzeigetafel. Doch die Offiziellen des Gegners intervenierten und so wurden die technischen Punkte auf 16:1 verbessert, was dann doch die Höchstpunktzahl bedeutete (8:5). Wolfgang Heil (G 66) stand gegen Lucian Rachiu von Beginn an auf verlorenem Posten und musste knapp vor Ende der ersten Runde die technische Überlegenheit seines Gegners anerkennen. Damit ging der TV Erlangen zur Ringpause mit 9:8 in Führung und die Niederlage zeichnete sich schon nach der Hälfte der Kämpfe ab. Auch Marius Mackamul (F 86) hielt sich in seiner ungewohnten Stilart über die komplette Ringzeit gut. Dennoch holte Erwin Findling einen 6:0-Punktsieg und brachte seine Staffel mit 11:8 in Front.

Verlass war wie immer auf Lukas Laue (F 71), der in Max Klaus Strampfer einen Gegner vorfand, der nur versucht hat das Ergebnis in Grenzen zu halten. Und dem Erlanger gelang es auch mit 2:8 nur zwei Punkte abzugeben. Damit stand es 10:11 aus Sicht der Berchtesgadener. Völlig chancenlos war Benedikt Wendl (G 80), der dem Topringer Sebastian Krieger gegenüberstand. Krieger machte kurzen Prozess und schulterte Wendl bereits nach 12 Sekunden. Damit führte der Gast mit 15:10 und Daniel Petersen (G 75A) hätte nun den Klasseringer Alika Shonia besiegen müssen, um dem Mannschaftskampf noch eine Wende zu geben. Doch Shonia erwies sich als unüberwindbar und gewann den technisch hochklassigen Kampf mit 8:3 (10:17). Im letzten Gefecht lag es nun an Andreas Pelzer (F 75B), um die Niederlage in Grenzen zu halten. Und Pelzer zeigte einen Klasse Kampf, da er gegen Daniel Reinholz schon mit 12:9 Punkten führte, ehe er den Erlanger nach 4:17 Minuten auf die Schultern gelegt hat. Das Publikum ging begeistert mit und feierte Pelzer bei seinem Premierensieg in der ersten Mannschaft frenetisch. Und trotz der Niederlage hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Der TSV Berchtesgaden rangiert trotz der Niederlage an der 6. Stelle der Oberliga und sollte die nötigen Punkte zum Klassenerhalt im Heimkampf gegen den SV Kempten (29.11.) und eine Woche später in Freising holen.

Die weiteren Ergebnisse des 9. Kampfabends (Tabellenplatz): SV Johannis Nürnberg II (2.) – SV Wacker Burghausen II (5.) 31:7, SpVgg Freising (8.) – ATSV Kelheim (1.) 5:28, SV Kempten (7.) – SV Untergriesbach (3./am 28.11.).

Der TSV Berchtesgaden II war ohne Kampfeinsatz und verbleibt in der Tabelle auf Platz 5.

Die Ergebnisse der Gruppenliga Süd vom 9. Kampfabend (Tabellenplatz): RV Altay (1.) – TV Traunstein II (2.) 24:24, TSV Weilheim (3.) – ESV München-Ost II (6.) 32:24, AC Penzberg II (4.) – WKG Diedorf/Augsburg II (7.) 40:14.

Die Schülermannschaft des TSV Berchtesgaden siegte gegen Olympic Salzburg mit 25:8, trägt aber immer noch die »Rote Laterne«. Für die Punkte der Berchtesgadener sorgten Vincent Gau, Martin Peshkin, Xaver Soyter, Lukas Graßl, Xaver Gau, Lenzi Aschauer und Vincent Sieger. Allerdings hatten die Salzburger fünf Gewichtsklassen nicht besetzt.

Nach dem Kampfabend haben die Berchtesgadener Ringer die Gästemannschaft und ihre vielen treuen Anhänger zu einer zünftigen After-Fight-Party in die »Rauchkuchl« eingeladen.

Christian Wechslinger