»Gartenbauvereine helfen Mensch und Natur – unter diesem Leitsatz wirken die Mitglieder und Vereine«, sagt Kreisvorsitzende Birgit Furtner. Da passe die Auszeichnung für Biodiversität, Artenvielfalt, lebendige Gärten. »Wir wollen ein Zeichen für die Vielfalt setzen«, ergänzt Florian Seestaller. Gemeinsam mit Maria Wegerer, Petra Sewald und Kreisfachberater Markus Breier prüfen je zwei von ihnen die bayernweit einheitlichen Kriterien.
Unter die Kernkriterien fallen der Verzicht auf Torf, Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutz, zudem soll biologische Vielfalt erkennbar sein. Die individuelle Gartengestaltung drücke sich dann in den Kann-Elementen, also den Bereichen Naturelemente und Bewirtschaftung, aus.
Einfachblühende Stauden und Insektennahrungspflanzen, Hecken und Gehölze, Laub- und Obstbäume, unterschiedliche Lebensräume, extensive Wiesenbereiche, wilde Ecken und auch die Toleranz für Beikräuter geben Punkte. Dabei ist eine Bewirtschaftung im Einklang mit natürlichen Mitteln definitiv nicht ausgeschlossen. »Der Garten darf unbedingt auch dem Heranziehen von Gemüse, Obst und Kräutern dienen«, so Maria Wegerer, die selbst einen großen »Naturgarten« hat.
So geben Gemüsebeet und Kräuter, Kompostherstellung, eine nachhaltige Bodennutzung mit Mischkultur oder Fruchtfolge, gerne auch mit Mulch oder Gründüngung, auch der Obstgarten und Beerensträucher Punkte. »Gerade in Trockenphasen ist die gezielte, sparsame Bewässerung das Beste – ideal mit gesammeltem Regenwasser«, ist Petra Sewald überzeugt, die ebenfalls einen großen Gemüsegarten an ihrem Hof bewirtschaftet. Wenn es dann noch Nützlingsunterkünfte gibt für Vögel, Igel oder Insekten und ressourcenschonende Materialien benutzt werden, ist die volle Punktzahl garantiert.
»Jeder Garten spiegelt die Seele der Menschen wider, die ihn gestalten, pflegen und mit der Natur wirken«, ist Kreisfachberater Markus Breier überzeugt. Dennoch müssen für die Auszeichnung nicht alle Kann-Kriterien erfüllt werden. Manche Gärten sind zu klein für große Bäume, dafür werden Klettergehölze anerkannt. Zumindest die Hälfte der Möglichkeiten sind das Minimum, um die Prüfung zum »Naturgarten – Bayern blüht« zu bestehen. »Der bislang kleinste Naturgarten im Landkreis Traunstein ist gerade einmal 250 Quadratmeter groß – inklusive Doppelhaushälfte«, so Breier.
Anregungen gibt es auf der Internetseite Garten Traunstein des Kreisverbands. Dort ist auch das Anmeldeformular abrufbar. fb