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Sie freuten sich über die Erfolge bei den Gerätefinals der Bayerischen Meisterschaft (von links): Maria Heimann, Trainerin Susi Barmbichler und Alina Hofmann.

Waginger Turnerinnen räumen mächtig ab

In Unterföhring wurden die Gerätefinals der Bayerischen Meisterschaft im Gerätturnen weiblich ausgetragen. Und dabei räumten die Turnerinnen des TSV Waging mächtig ab: Sie erkämpften vier Gold- und drei Bronzemedaillen.


Bereits einige Wochen zuvor hatte in Waging der Mehrkampf (alle vier Geräte) stattgefunden. Hier hatten sich vom TSV Waging sowohl Maria Heimann in der Altersklasse 15 als auch Alina Hofmann in der AK 16 + aufgrund ihrer starken Leistungen an jedem Gerät innerhalb der Top-6-Turnerinnen eingereiht. Damit qualifizierten sie sich für die einzelnen Gerätefinals in Unterföhring.

Diese zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Karten neu gemischt werden und die Qualifikationsnote einzig allein die Startreihenfolge bestimmt. Alina Hofmann begann ihren Wettkampf am Sprung. Hier sind zwei Vorstellungen aus unterschiedlichen Sprunggruppen gefordert. Als ersten Sprung zeigte Hofmann einen hoch ausgeführten Tsukahara gebückt. Ein guter Halb-rein-halb-raus folgte direkt danach. Da Kleinigkeiten ausschlaggebend sind, achteten die Kampfrichter besonders auf die Ausführung der gezeigten Sprünge. Die Endnote beider Sprünge addiert und anschließend halbiert ergibt die Gesamtnote, welche bei Hofmann 11,30 Punkte war. Dies reichte für Platz 4, nur 0,1 Zähler vom Podestplatz entfernt. Für ihr großes Ziel, eine Medaille, blieben also noch drei weitere Chancen.

Maria Heimann startete am Barren und gewann mit 8,60 Punkten nach dem Titel im Mehrkampf, ihre zweite Goldmedaille. Die AK 16 + wechselte nun an den Stufenbarren, während es für die AK 15 zum Balken ging. Hofmann hatte sich als Sechste am Barren qualifiziert. Sie zeigte im Finale – ohne große Erwartung – erneut ihre Übung mit Bückfelge, wofür sie 8,20 Punkte bekam. Da die Konkurrenz patzte, holte sie völlig überraschend Bronze – und damit ihre erste Medaille bei der Bayerischen Meisterschaft. Heimann absolvierte eine fehlerfreie Übung mit Salto rückwärts und ganzer Schraube als Abgang und gewann auch am Balken mit 9,75 Punkten.

Mit einem Doppelsalto gehockt eröffnete die sprunggewaltige Maria Heimann ihre Bodenübung. Eine Doppelschraube rückwärts in der letzten Bahn rundete die gelungene Übung (11,10) ab. Auch an ihrem dritten Gerät holte sie sich somit den Sieg. Für Alina Hofmann stellten am Balken Salto vorwärts und rückwärts kein Problem dar. Sie wurde mit 10,55 Punkten belohnt. Die Konkurrenz in der AK 16 + war durch die Kaderturnerinnen allgemein sehr stark. Einigen wurde das nur 10 cm breite Gerät jedoch an diesem Tag zum Verhängnis. So durfte Hofmann freudig eine weitere Bronzemedaille von der Oberkampfrichterin in Empfang nehmen.

Beim Sprung ist es in der AK 15 erlaubt, zweimal denselben Sprung mit unterschiedlicher Flugphase auszuführen. Deshalb sprang sie einen Tsukahara gebückt und gehockt, welchen sie genau in den Stand landete und dadurch sogar einen Bonus von 0,1 Punkten erhielt. Der Mittelwert von 12,05 Punkten und damit knapp 0,3 Punkte Vorsprung bedeutete zum vierten Mal an diesem Tag Rang 1 für Maria Heimann. Da sie auch im Mehrkampf gewonnen hatte, ist sie nun fünfmalige Bayerische Meisterin.

Währenddessen zeigte Alina Hofmann, dass sie zu Recht im Bodenfinale war, und ließ den Kampfrichtern in ihrer ausdrucksstarken Darbietung nur wenig Spielraum für Abzüge. Mit 11,20 Punkte und der höchsten Ausführungsnote des Tages gewann sie nochmals Bronze. Nur 0,05 Punkte trennten sie hier von Silber. Mit dieser Ausbeute an Medaillen hätten alle Beteiligen um Cheftrainerin Susi Barmbichler nicht gerechnet. Umso größer war die Freude, dass sich der hohe Trainingsaufwand und das Zurückkämpfen beider nach ihren Verletzungen am Ellenbogen gelohnt haben. fb