Bereits vor dem Lokalderby platzierte sich eine Bischofswieser Fangruppe in den grünen Vereinsfarben gut sichtbar über dem Fußballplatz auf der Straßenseite und skandierte unter 300 Zuschauern mit Trommeln bewehrt »Hier regiert der FCB«. Dies sollte sich auch in der zweiten Halbzeit dann richtig bewahrheiten. Allerdings ging dem am Ende klaren 3:0-Sieg des FCB gegen überraschend starke Schönauer ein hartes Stück Arbeit voraus. Die Schönauer haben sich vom Anpfiff an gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner nicht versteckt und spielten mit langen Bällen in die Spitze wacker mit. Nach zunächst verteiltem Spiel erspielten sogar die Schönauer eine erste Chance. Eine Topleistung in der Schönauer Abwehr lieferte Vesti Rasp, der immer wieder die Versuche der vehement angreifenden Gäste abwehrte. Und Rasp setzte mit weiten Bällen auch immer wieder geschickt seine Vorderleute ein, die jedoch gegen die kompakte FCB-Abwehr wenige Mittel fanden. Nach einer Viertelstunde tauchte erstmals der Bischofswieser Mannschaftskapitän Fabian Motz gefährlich vor dem SG-Tor auf, das vom ehemaligen Bezirksligatorwart Christoph Maier sehr gut gehütet wurde. Den Schönauern gelang es weiterhin erfolgreich, die Bischofswieser Angriffe zu eliminieren, weil das Gästespiel zunächst nur Stückwerk war. Der Bischofswieser Trainer Moritz Bauregger war daher fuchsteufelswild und wirkte unzufrieden am Spielfeldrand. Zunächst bewahrte SG-Schlussmann Maier sein Team mit Topparaden vor dem drohenden Rückstand. Doch nachdem Vesti Rasp zunächst eine Topleistung zeigte, passierte gerade ihm ein folgenschwerer Fehler. Nach einem Fehlpass erwischte der Bischofswieser Torjäger Enyange den Ball und ließ sich das Geschenk nach knapp einer halben Stunde zum Bischofswieser Führungstreffer nicht nehmen. SG-Torhüter Christoph Maier war dabei ohne Abwehrchance.
Schönau hält weiterdagegen
Die Schönauer ließen sich durch den Rückstand nicht entmutigen und hielten weiter dagegen. Allerdings konnten sie die stabile FCB-Abwehr nicht entscheidend gefährden. So ging es mit der knappen Bischofswieser Führung in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit dominierten dann nur mehr die Gäste, während die Schönauer nur noch zu einer »Halbchance« gekommen sind. Dennoch dauerte es bis nach Mitte der zweiten Halbzeit, ehe der Tabellenführer seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Das 2:0 erzielte wiederum Fabrice Enyange (67.). Und nur drei Minuten später krönte der Bischofswieser Mannschaftskapitän Fabian Motz seine gute Leistung mit dem 3:0 (70.). Die Vorarbeit leistete der unermüdlich rackernde Enyange. Danach schalteten die Bischofswieser etwas zurück, schließlich treffen sie am kommenden Samstag im Spitzenspiel auf den Tabellendritten SG Übersee/Grassau. Der Bischofswieser Trainer Moritz Bauregger zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Er bemängelte aber, dass seine Mannschaft nicht ruhig gespielt hat, sondern sich von der aggressiven Spielweise der Schönauer hat anstecken lassen. Ein Sonderlob verteilte Bauregger an seine Außenverteidiger und an den zweifachen Torschützen Fabrice Enyange. Schiedsrichter Andreas Lackner vom SC Anger leitete die hart umkämpfte Begegnung sicher, wenngleich die Bischofswieser mit einigen Entscheidungen wohl zu Recht haderten. Die Bischofswieser vergrößerten in der Tabelle ihren Vorsprung, weil Verfolger SG Übersee/Grassau gegen das Schlusslicht FC Reit im Winkl nur 1:1 gespielt hat. Und für die Schönauer ist trotz der Niederlage auch nichts passiert, weil die beiden hinter der SG platzierten Mannschaften auf den Abstiegsplätzen Punkte abgegeben haben.
SG Schönau II: Christoph Maier; Sebastian Ponn, Justin Stromitzky (59. Florian Ponn), Vesti Rasp, Fabian Aschauer, Max Rasp, Stefan Roth, Sebastian Pfnür (68. Vinzenz Meeß), Dominik Meyer, Julian Kastner, Lukas Kortas (46. Maximilian Renoth), Leon Nöske.
FC Bischofswiesen I: Christoph Irlinger; Sean Groth, Benjamin Schubert, Tobias Kosch (84. Benedikt Graßl), Soner Sari (61. Torben Paulus), Fabian Motz (72. Reinhard Frick), Mario Rechtenbach, Michael Hölzl (84. Erjon Ademaj), Ruben Weyer, Fabrice Enyange, Jakob Schmidt.
Christian Wechslinger