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Weit bis in den Nachmittag hinein waren die Ehrenamtlichen beschäftigt, bis sie das obere Ende unterhalb des Watzmanns erreichten; so sieht die Abfahrt nach der Schwend-aktion aus. (Fotos: DAV Berchtesgaden)
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Ehrenamtliche Helfer der DAV Sektion Berchtesgaden, der Gemeinde Ramsau sowie der Bergwacht Ramsau trafen sich mit Rangern des Nationalparks, um zusammen die Gugl-Skiabfahrt freizuschneiden.

Schwendaktion auf der Gugl: Ehrenamtliche schneiden die Skiabfahrt frei

Ramsau – Die vier bayerischen Bergsteigerdörfer Ramsau, Schleching, Sachrang und Kreuth luden zu einer gemeinsamen Schwendaktion ein. Auch die Gugl-Skiabfahrt wurde frei geschnitten. Dazu trafen sich am vergangenen Wochenende ehrenamtliche Helfer der DAV Sektion Berchtesgaden, der Gemeinde Ramsau sowie der Bergwacht Ramsau mit Rangern des Nationalparks, um zusammen die Skiabfahrt freizuschneiden.


Die Gugl ist eine unter Einheimischen sehr beliebte und oft begangene Skitour. Im »Zeller«-Führer von 1911 wird die Gugl nur am Rande erwähnt, denn dort sei es absolut unmöglich eine reizvolle Abfahrt zu finden. Dies änderte sich aber in den 30 Jahren: Um FIS-Rennen auszutragen, wurde die heute bekannte Schneise geschlagen, die von der Wimbachbrücke an den Stubenalmen vorbei bis zum Gipfel der Gugl führt. Einige Jahre später wurden die Rennen eingestellt und die Gugl blieb sich selbst überlassen. Die ehemalige Skiabfahrt jedoch existiert bis heute und findet Einzug im Nationalparkplan: Zum Schutz der Rauhfußhühner sollen die Skitourengeher auf die Hauptabfahrt gelenkt werden. Deswegen ist es Aufgabe der Nationalparkverwaltung, dafür zu sorgen, dass die Schneise regelmäßig freigeschnitten wird.

Am Samstagmorgen ging es los. Das Wetter war genau richtig: Zwar bewölkt aber trocken, sodass sich die 23 Helfer mit Astscheren, Freischneidern und Motorsägen von den Stubenalmen aufwärts arbeiten konnten. Fünf Jahre ist es her, dass die Skiabfahrt das letzte Mal freigeschnitten worden war, und so gab es zahlreiche Fichten, Lärchen und Laubbäume zu entfernen. Weit bis in den Nachmittag hinein waren die Ehrenamtlichen beschäftigt, bis sie das obere Ende unterhalb des Watzmanns erreichten. Zur Stärkung spendierte die Nationalparkverwaltung allen Helfern eine zünftige Brotzeit, bevor der Tag einen gemütlichen Ausklang im »Wirtshaus Hocheck« fand.

Das Schwenden ist keinesfalls nur ein Selbstzweck, sondern ein unverzichtbarer Beitrag für die Biodiversität. Es dient keineswegs nur den Skifahrern auf der Gugl oder den im Sommer dort grasenden Kühen, sondern insbesondere Insekten, Vögeln und Pflanzen, die auf den artenreichen Wiesen ihren Lebensraum finden. So sind auf Almgebieten rund 90 Pflanzen- und knapp 50 Schmetterlingsarten der Roten Liste Bayern zu finden. Auch die stark gefährdeten Raufußhühner, wie Auerhuhn und Birkhuhn, profitieren von gepflegten Almflächen. fb

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