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Er konnte in Heerenveen nicht ganz an seine hervorragenden Leistungen von Inzell anknüpfen: Luca Bauer. (Foto: Weitz)

Haarahiltunen verteidigt Vorsprung

Martin Haarahiltunen ist zum vierten Male in Folge Eisspeedway-Weltmeister! Der Schwede wurde beim Grand Prix 3 und 4 in Heerenveen (Niederlande) jeweils Zweiter hinter Doppel-Sieger Niclas Svensson (Schweden). Damit reichte dem Titelverteidiger der Vorsprung knapp aus, den er sich im Grand Prix 1 und 2 in Inzell erarbeitet hatte.


Nicht nach Wunsch lief es für die deutschen Top-Piloten: Weder Luca Bauer (Reit im Winkl) noch Max Niedermaier (Edling) schafften es an einem der beiden Tage ins Finale der punktbesten vier Fahrer. Im Grand Prix 3 fehlte bei Bauer allerdings nicht sehr viel: Er fuhr 10 Punkte ein, doch Svensson (13), Haarahiltunen (12), der Finne Max Koivula (13) und der Tscheche Lukas Hutla (12) waren vor ihm.

»Das war nicht schlecht. Aber ich hatte halt einen verpatzten Lauf dabei, und dann reicht es eben nicht für das Finale«, bedauert der Reit im Winkler. Im Grand Prix 4 gab's in der Tageswertung mit 7 Punkten nur den 10. Platz, »das war einfach schlecht«, wird er deutlich.

Bestes Ergebnis für den 26-Jährigen war in dieser Saison der 3. Platz vom GP 2 in der Inzeller Max-Aicher-Arena. Und das macht zugleich Mut für die kommende Saison, zumal »ich mich beim Fahren auf der Innenbahn verbessert habe. Selbst in Heerenveen bei schlechterem Eis ging das in den letzten Läufen ganz gut«, schöpft er Hoffnung für den nächsten Winter.

Der Vizeweltmeister von 2024, Max Niedermaier, hatte »von Anfang an Probleme mit dem Hinterrad.« Weil diese nicht gelöst werden konnte, musste sich der 36-Jährige im GP 3 mit 7 Punkten und dem 8. Platz begnügen. Am nächsten Tag lief es erst recht nicht. Da war in Sachen Motivation schon die Luft etwas raus. »Und im letzten Vorlauf habe ich es dann mit Gewalt probiert – aber das hat auch nicht geklappt«, meint Niedermaier. Daher ist er auch »nicht zufrieden mit meiner Saison« – und nimmt das als Ansporn, sich 2026 wieder weiter nach vorne zu schieben. Aber »die Stimmung war richtig gut, da waren viele deutsche Fans dabei«, freut sich der Edlinger.

Sein Cousin Maximilian Niedermaier (Frauenneuharting) sammelte an beiden Tagen WM-Zähler. Für den 24-Jährigen, der sich erstmals für den Grand Prix qualifiziert hatte, war das eine ordentliche Leistung – vor allem aber sammelte er reichlich Erfahrungen auf höchster Wettkampfebene.

WM-Bronze ging an den Finnen Max Koivula, der in Inzell den Grand Prix 1 gewonnen hatte. Stark präsentierte sich auch der Niederländer Jasper Iwema vor heimischem Publikum. Und das, obwohl er am Tag vor dem GP 3 noch im Roelof-Thijs-Pokal gestürzt und dann nicht mehr angetreten war. Schon im GP 3 wurde er Fünfter, im GP 4 wurde er im Finale Dritter.

Eine unglückliche Saison hatte Franz Zorn. Der Saalfeldener hatte nach langer Verletzungspause in Inzell sein Comeback gegeben. Dort hatte er nach einem Trainingssturz auch noch im GP 2 einen heftigeren Sturz und musste aufgeben. In Heerenveen biss der Routinier auf die Zähne und absolvierte im GP 3 noch zwei Läufe, dann musste er wegen zu großer Schmerzen zurückziehen. So gab's diesmal für ihn nur den 14. Gesamtplatz in der WM-Wertung – und der Österreicher wird sicherlich im nächsten Winter wieder voll angreifen wollen. Stark präsentierte sich dafür sein Landsmann Martin Posch. Dieser punktete in den Niederlanden gut und wurde schließlich WM-Zehnter. Gar nicht dabei war in Heerenveen der Finne Aki Ala-Riihimäki, der nach seinem Sturz in Inzell nicht mehr antrat. Er wurde ersetzt durch den Schweden Jimmy Hörnell.

Am Tag vor den GP-Wettkämpfen hatte der Roelof-Thijs-Pokal stattgefunden. In diesem hatte der Schwede Melwin Björklin alle Vorläufe gewonnen und war neben Sebastian Reitsma (Niederlande) direkt ins Finale eingezogen. In den Last Chance Heat der Fahrer auf den Plätzen 3 bis 6 nach den Vorläufen schaffte es auch der Inzeller Franz Mayerbüchler.

Im Kampf um die letzten zwei Finalplätze setzte sich der Niederländer Leon Kramer durch, Mayerbüchler lieferte sich ein hartes Duell mit dem Norweger Jo Saetre um Rang zwei – und verlor knapp. So wurde er letztlich Fünfter. »Das war wirklich ein harter Kampf. Ich war nah dran, aber leider ist es sich nicht ganz ausgegangen«, bedauert dies der Inzeller. »Ich habe mich schon geärgert, aber letztlich bin ich mit dem fünften Platz zufrieden.«

Im Finale stürzte der in Führung liegende Björklin. Im Wiederholungslauf durfte der Schwede nicht mehr ran, Sebastian Reitsma setzte sich vor Kramer und Saetre durch. Kramer und Björklin waren im GP 3 als Reservefahrer nur vereinzelt im Einsatz. Im GP 4 rückte Kramer für Zorn ins Hauptfeld auf, Björklin holte bei seinem einzigen Einsatz gleich zwei Zähler. who