Danach war er noch zweimal Zweiter und zweimal Dritter bei Weltmeisterschaften. Auch im Doppelsitzer gewann Plenk WM-Bronze. Des Weiteren siegte der langjährige Vorstand des RC Berchtesgaden fünfmal bei Deutschen Meisterschaften im Einsitzer und dreimal im Doppel.
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble wurde Hans Plenk die Ehre zuteil, die deutsche Fahne zu tragen. Weil sich die DDR-Rodler gewisse Vorteile verschafft hatten, musste Plenk beim Rennen jedoch mit Platz 6 zufrieden sein. 1969 startete er auf Drängen von DBSV-Präsident Richard Hartmann bei den ersten Weltmeisterschaften auf einer Kunsteisbahn am Königssee. Später bekundete er, dass er sich das hätte sparen können, weil er nicht mehr richtig im Training war. Inzwischen hatte er sich nämlich dem Versicherungswesen verschrieben und leitete viele Jahre in Berchtesgaden ein Büro.
Der Allroundsportler gab nach seinem Karriereende aber auch viel zurück. 22 Jahre führte Hans Plenk erfolgreich den RC Berchtesgaden und war damit auch einer der Wegbereiter für die große Karriere eines Georg Hackl. Ebenso beim Bayerischen Bob- und Schlittensportverband (BBSV) engagierte sich der große Sportförderer als Präsident und ist Ehrenmitglied des Verbandes.
Beim »Grauschimmelrennen« im alpinen Super-G am Götschen, einem Rennen für »Oldtimer« von 30 Jahren bis 77 »Ultimo«, erwies sich der Allrounder als ebenso rasant wie bei den »Bergradl-Rennen« auf den Obersalzberg in den 80er-Jahren. Mit dem Rodel hält Plenk auf der 3,3 Kilometer langen Naturrodelbahn mit etwas mehr als drei Minuten einen Rekord für die Ewigkeit. 35 Jahre später siegte der Ex-Weltmeister bei einem Rodelrennen auf der Obersalzberg-Rodelbahn bei sehr schwierigen Verhältnissen noch ein letztes Mal auf seinem »Gasser-Rennschlitten«. In den letzten Jahren führte er viele Besucher über die Kunsteisbahn und gab interessante Einblicke in den Rodelsport.
Seinen 85. Geburtstag begeht Hans Plenk heute im Kreise seiner großen Familie und enger Freunde.
Christian Wechslinger


