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Die neu gewählte Vorstandschaft der Freien Wähler (v.l.): Hansi Walch (Schriftführer, Gemeinderat), Richard Schwab (2. Vorsitzender, Gemeinderat), Maria Planegger (Pressereferentin), Christoph Angerer (Bürgermeisterkandidat), Rosi Plenk (Schatzmeisterin), Sepp Wenig (Zweiter Bürgermeister, Gemeinderat), Michael Koller (1. Vorsitzender, MdL, zweiter Landrat BGL, Gemeinderat). (Foto: FW Berchtesgaden)

Michael Koller übernimmt den Vorsitz

Berchtesgaden – Bei der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Berchtesgaden mit Neuwahlen wurde Michael Koller zum 1. Vorsitzenden gewählt; er löst damit Helmut Langosch ab. Christoph Angerer ist der »Wunschkandidat« der Freien Wähler für die Bürgermeisterwahl in Berchtesgaden.


Zu Beginn der Versammlung begrüßte der 1. Vorsitzende Helmut Langosch die Mitglieder des Ortsverbandes. Nach dem Totengedenken folgte ein Bericht über das vergangene Jahr. Zu Beginn stellte Langosch fest, dass dies sein letzter Bericht sein wird, weil er sich nach neun Jahren aus der Vorstandschaft zurückzieht. Dann blickte er auf runde Geburtstage, Kindsfeiern und gut besuchte Stammtische mit Gesprächen zu kommunalen Themen zurück – Zusammenkünfte, die ihm als Vorsitzenden immer sehr wichtig waren.

Bevor der Fraktionssprecher Michael Koller mit seinem Bericht startete, dankte er seinen Kollegen für die gute Zusammenarbeit in der Fraktion und im Gemeinderat. In seinem Bericht ging er auf die Gemeinde ein, den Landkreis und auch die Landespolitik. Er sprach über die Themen Wohnungsbau, Kinder- und Seniorenbetreuung . »Die finanzielle Lage der Kommunen und die Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung – gerade im ländlichen Bereich – beschäftigen die Verantwortlichen auf allen Ebenen. Auf die neuen Mandatsträger werden nach der Kommunalwahl 2026 große Herausforderungen zukommen«, so Koller. Erfreut zeigte sich der Landtagsabgeordnete über das neue »Haus der Heimatkultur« der Marktkapelle und der Almrauscher. Die Förderung und Unterstützung der Vereine sei den Freien Wählern ein Herzensanliegen, betonte Michael Koller.

Schatzmeisterin Rosi Plenk stellte die Ein- und Ausgaben dar. Für den bevorstehenden Wahlkampf sei man gerüstet, sagte sie. Kassenprüfer Karl Seiberl lobte die hervorragende und detaillierte Kassenführung. Er schlug der Versammlung die Entlastung der Kassierin vor, die einstimmig erfolgte.

Nach drei Jahren war es satzungsgemäß wieder an der Zeit, die Vorstandschaft neu zu wählen. Helmut Langosch übergab dazu die Leitung an Sepp Wenig, der die Neuwahlen als Wahlleiter in gewohnter Manier durchführte. Alle Wahlgänge wurden einstimmig abgeschlossen, die Amtsträger nahmen die Wahl an und bedankten sich für das Vertrauen. Im Anschluss übergab Sepp Wenig die Leitung der Versammlung an den neu gewählten 1. Vorsitzenden Michael Koller.

Beim letzten Tagesordnungspunkt »Wünsche und Anträge« bedankte sich Helmut Langosch bei der Vorstandschaft und den Mitgliedern für die Unterstützung während seiner Amtszeit. Der neuen Vorstandschaft sprach er für die Zukunft beste Wünsche aus.

Der neue 1. Vorsitzende Koller bedankte sich bei dem scheidenden Vorsitzenden Helmut Langosch für die vielen Jahre der sehr guten Zusammenarbeit und für seine Unterstützung bei den vergangenen Wahlkämpfen, habe doch Langosch kurzerhand verschiedene Dienste, wie beispielsweise das Plakatieren oder das Austragen von Werbematerial übernommen. Auch um die Mitglieder war Langosch sehr bemüht, denen er jedes Jahr in der Adventszeit persönlich einen neuen Kalender übergab. »Kommunalpolitik ist die direkte Politik, die einem auch ans Herz geht. Vielen Dank für deine Arbeit«, mit diesen Worten überreichte Koller ein Präsent an den sichtlich gerührten Helmut Langosch.

In seinen weiteren Ausführungen gab Koller der Versammlung bekannt, dass er nicht als Bürgermeisterkandidat für Berchtesgaden zur Verfügung stehen werde. Er werde jedoch den vorgeschlagenen Kandidaten mit allen Kräften unterstützen. Koller gab Einblicke in den Entscheidungsprozess um den geeigneten Spitzenkandidaten. Er sah auf die kommende Aufstellungsversammlung und erklärte, Christoph Angerer sei der Wunschkandidat der Vorstandschaft und der Fraktion. »Mit Christoph haben wir einen Bürgermeisterkandidaten, der Kontinuität und Vielseitigkeit gleichermaßen mitbringt«, so der neue Ortsvorsitzende.

Christoph Angerer übernahm das Wort und gab einen Einblick in seinen Lebenslauf. Gemeinsam mit seinen beiden Schwestern wuchs er am elterlichen Hof auf, besuchte die Bacheifeldschule und anschließend das Europäische Gymnasium in Berchtesgaden, wo er auch seine Frau kennenlernte. Nach dem Grundwehrdienst studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Universität München. Parallel dazu nahm er das Studium für das Lehramt an beruflichen Schulen in den Fächern Bautechnik und Mathematik auf. Nach erfolgreichem Abschluss beider Studiengänge entschied sich Angerer für das Lehramt, obwohl ihm auch eine wissenschaftliche Karriere als Diplomingenieur offenstand. Während des Referendariats absolvierte er zusätzlich das Staatsexamen für das Unterrichtsfach Physik. Seit 2010 ist der Untersalzberger hauptberuflich Lehrer an der FOSBOS Traunstein. Nebenberuflich leitete er zehn Jahre die VHS Berchtesgaden und ist derzeit Referent des Landtagsabgeordneten Koller. Der Oberstudienrat lebt mit seiner Familie und seinen Eltern im Stangerlehen, ehrenamtlich engagiert er sich in der Kirche und im Schützenverein. Angerer dankte allen Anwesenden für deren bisherige erfolgreiche Arbeit und im Besonderen Helmut Langosch für dessen Engagement als 1. Vorsitzender. Abschließend bedankte er sich für das entgegengebrachte Vertrauen und freute sich auf die bevorstehenden Herausforderungen und das gute Miteinander.

Der stellvertretende Vorsitzende Richard Schwab gab traditionell zum Ende der Versammlung ein Statement ab: »Es hat in letzter Zeit viel Abstimmungsarbeit innerhalb der Vorstandschaft und der Fraktion gegeben. Das zeigt, dass sich die Freien Wähler die Entscheidung über die Zukunft Berchtesgadens nicht leicht machen. Ich blicke positiv auf die letzten Jahre zurück und freue mich jetzt auf einen erfolgreichen Wahlkampf«, so Schwab.

Am Ende der harmonisch verlaufenden Zusammenkunft dankte der langjährige Gemeinderat Michael Brandner den Freien Wählern für die Arbeit – sowohl auf kommunaler Ebene als auch auf Landesebene. fb

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