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Die Reiseteilnehmer aus Berchtesgaden vor dem Denkmal des Tassilo. (Fotos: privat)
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Die Berchtesgadener bestaunten im Stiftsmuseum unter anderem eine Kopie des bekannten Tassilokelches.

Auf den Spuren von Bayernherzog Tassilo – Ausflug von Seniorenstammtisch St. Andreas und Katholischem Frauenbund

Berchtesgaden – Der Seniorenstammtisch St. Andreas und der Katholische Frauenbund Berchtesgaden unternahmen bei herrlichem Spätsommerwetter einen gemeinsamen Tagesausflug zum Mattsee, wo es Interessantes zur Geschichte des von Herzog Tassilo gegründeten Kollegiatstiftes zu erfahren gab.


Auf dem Stiftsplatz vor der Kollegiatstiftskirche wurden die Berchtesgadener von dem langjährigen Kustos Josef Sturm in Empfang genommen. Im Schatten der 1881 zur Feier der Hochzeit von Kronprinz Rudolf von Habsburg-Lothringen mit Prinzessin Stephanie von Belgien gepflanzten Linde konnte man viel über die Geschichte der Stiftskirche und des Stifts erfahren.

Gemäß alter Überlieferung hatte Bayernherzog Tassilo III. um das Jahr 760 am Mattsee eine Kirche zu Ehren des Erzengels Michael errichtet und zugleich ein Kloster gegründet. Ein geschichtsträchtiges Denkmal wurde ihm zu Ehren auf dem Stiftsplatz errichtet.

Auf einer drei Meter großen Bronzescheibe, gleichsam seinem Zeitenrad, thront Tassilo hoch über den Widersprüchen seines Lebens. Wie Kremsmünster und Mondsee vertraute er seine Gründung den Benediktinermönchen an. Im 11. Jahrhundert wurde das Stift in ein weltpriesterliches Collegiatstift umgewandelt. Diese Gemeinschaft besteht bis heute und ist die älteste Weltpriestergemeinschaft in Österreich. Die Stiftskirche St. Michael, ein frühgotischer Bau aus der Zeit um 1276, erfuhr später eine vollständige barocke Umgestaltung des Innenraums.

Kustos Josef Sturm erklärte den Berchtesgadenern mit großen Wissen und lebhaften Geschichten die Architektur und die Ausstattung der Stiftskirche: den marmornen Hochaltar mit dem Erzengel Michael, das prächtige frühbarocke Chorgestühl, die reich ausgestatteten Seitenaltäre, die vielen Deckengemälde und die reich verzierte Kanzel.

Nach einem gemeinsamen Lied und einer musikalischen Einlage des Stiftsführers machte sich die Gruppe auf in das Stiftsmuseum, einen Ort religiöser und historischer Ereignisse. Man bestaunte die Schatzkammer mit einer wertvollen Kopie des Tassilokelches, das Tafelzimmer mit dem gedeckten Tisch für die zwölf Kanoniker, die Gemäldegalerie mit Werken von Johann Michael Rottmayr und die Astronomische Uhr.

Abgeschlossen wurde der erfüllte Vormittag mit einem Gottesdienst, den Pfarrer Thomas Frauenlob zum Thema »Begegnungen« in der Kollegiatstiftskirche hielt. Vor der Heimfahrt blieb Zeit, um den Ort weiter zu erkunden, Kaffee und Kuchen mit Seeblick zu genießen oder ein Bad im Mattsee zu nehmen. fb.

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