Ramsau – Es ist eine dramatische Geschichte, die vor 100 Jahren unterhalb der Stubenalm ihren Lauf nahm. Der junge Christian Fendt vom Wassererlehen in Bischofswiesen wurde beim Wildern von zwei Forstbeamten erwischt und bei einem Schusswechsel getötet. Ein Marterl zeugte lange Zeit von den Ereignissen, die sich auf der Stubenalpe am 8. November 1922 abgespielt haben, und hat nun auch wieder den Weg dorthin gefunden; Josef Fendt jun.und seine Frau Alena haben es restaurieren lassen und jetzt wieder aufgehängt.
Das Bild zeigt das Motiv des Marterls, wie es in dem Buch »Ludwig Eder: Der Marterlmaler vom Königssee« (Plenk-Verlag, 1. Auflage, 2001) dargestellt ist. Der Todesfall sorgte seinerzeit für riesiges Aufsehen: Im Talkessel kochte die Volksseele, die Bevölkerung solidarisierte sich mit dem erschossenen Wilderer und seinen Hinterbliebenen, die Landpolizei von außerhalb musste für Ruhe sorgen.
Der »Berchtesgadener Anzeiger« widmet dieser außergewöhnlichen Geschichte eine Sonderseite zum 100. Jahrestag in der Dienstagsausgabe vom 8. November.
tj
