Die Ausstellung erinnert mit nahezu 50 großformatigen Fotos – eindrucksvoll in Szene gesetzt – an den renommierten Schönauer Berg- und Landschaftsfotografen Leopold Ammon, der von 1904 bis 1969 lebte und wirkte. Mit seinen Aufnahmen aus der Zeit vor und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, die als Ansichtskarten nahezu um die ganze Welt gingen, kann man ihn auch heute noch unbestritten als Bildbotschafter des Berchtesgadener Landes bezeichnen.
Die hervorragenden Fotos, allesamt vom Ansichtskarten- auf Ausstellungsformat vergrößert, zeigen die Berchtesgadener Bergwelt von ihrer schönsten Seite und das in Zeiten, als es noch viel, viel Schnee gab. Aber auch die anderen Jahreszeiten sind vertreten zum Beispiel mit Bildern nahezu aller hiesigen alpinen Schutzhütten, wie sie früher einmal aussahen. Auch der Blaueisgletscher war damals deutlich größer, wird man feststellen müssen. Ein historisches Foto zeigt das alte Schloss Lustheim beim heutigen Bergfriedhof; im Dritten Reich leider abgerissen. Eine Aufnahme, die man bereits als historisch bezeichnen kann.
Die eine oder andere Aufnahme aus dem Talkessel führt bei näherem Hinschauen eindrucksvoll vor Augen, dass sich die Bebauung im Laufe der Jahrzehnte doch deutlich verdichtet hat.
Dass der Fotograf Leopold Ammon ein erfahrener Alpinist sein musste, beweisen seine Aufnahmen von der »Kleinen Reib'n«, vom Watzmannkar und aus dem Steinernen Meer mit Ausrüstungen, die heutzutage bei uns nur noch ungläubiges Kopfschütteln auslösen. Und Ammons schwere und umständliche Fotoausrüstung vor 100 Jahren kann man sich in der Ausstellung zumindest im Bild vergegenwärtigen. Mit einer Plattenkamera brauchte man ein stabiles Stativ und für die Aufnahme viel Zeit. Schnappschüsse waren unmöglich. Für die heutige Generation, die mit dem Smartphone fotografieren, nahezu unvorstellbar. Um hervorragende Bilder aus den Bergen zustande zu bringen, war alpine Erfahrung von Nöten. So war Leopold Ammon ein höchst anerkanntes Mitglied der Sektion Berchtesgaden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und des Touristenvereins »Die Naturfreunde e. V.«.
So soll die Ausstellung letztlich auch der DAV-Sektion Berchtesgaden zu ihrem 150-jährigen Gründungsjubiläum gewidmet sein. Von einem ihrer Mitglieder zu Ehren eines verdienten Mitgliedes früherer Jahre. Alles in allem eine wohl einmalige Bilderschau, die sich niemand entgehen lassen sollte. Sie ist ein ehrenvolles Erinnern an einen meisterhaften Fotografen.
Die Ausstellung (und auch das übrige Museum) wird erstmals geöffnet am Sonntag, 30. November (1. Advent). Öffnungszeiten während des Advents jeweils von Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr. Zusätzlich ist an allen Montagen im Advent von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Letzter Öffnungstag ist Montag, der 29. Dezember 2025.
Manfred Angerer



