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Hund und Hundeführer bei der Überprüfung der Unbefangenheit des Hundes in einer Gruppe von fremden Personen. (Foto: privat)

Hunde der unterschiedlichsten Rassen zeigen ihren Leistungsstand

Berchtesgaden – Dass Hunde viel mehr können als nur Gassi gehen oder auf der Couch liegen, zeigte die Herbstprüfung der Rettungs-, Begleit- und Fährtenhunde beim Schäferhundeverein Berchtesgaden. 1. Vorstand Hans Walch konnte hierzu den Leistungsrichter Dr. Wilhelm Manglkammer und die für den Ablauf zuständige Prüfungsleiterin Luise Rannetsberger begrüßen.


Bei strömendem Regen startete die Prüfung mit der Fährten- und Vermisstensuche der Rettungshunde. Hier muss der Hund eine Fährte von 400 Schritten in einer Wiese absuchen und die darauf verlorenen Gegenstände wie, zum Beispiel einen Geldbeutel, finden und anzeigen. Anschließend muss die vermisste Person, die im Dickicht zwischen den Büschen liegt, gefunden und dort verharrend angezeigt werden. Die gefundene Person darf vom Hund nicht berührt oder belästigt werden. Nun kann der Hundeführer die gefundene Person bergen.

Im Anschluss an die Rettungshundeprüfung ging es für Eva Homann mit dem Schäferhundmix-Rüden Balu zur Fährtenprüfung der Stufe 2. Diese unterscheidet sich in der Länge und in der Ausarbeitung der Fährte.

Nun begab man sich zum Hundeplatz ins Loipl, wo gleich mit der schriftlichen Prüfung für die neuen Hundeführer als Teil 1 der Begleithundeprüfung begonnen wurde. Die international anerkannte Begleithundeprüfung der FCI (Fédération Cynologique Internationale) besteht aus drei Teilen, der schriftlichen Prüfung, dem praktischen Unterordnungsablauf mit Leine und der Verkehrssicherheit mit Wesensprüfung des Hundes. Sie ist die grundlegende Voraussetzung für weiterführende Prüfungen oder Wettkämpfe im Hundesport der verschiedensten Sparten.

Rettungsarbeit keineFragen der Rasse

Bei den Rettungshunden zeigte sich eindrucksvoll, dass Rettungshundearbeit keine Frage der Rasse ist. Die im Verein nach IRO (Internationale Rettungshunde Organisation) geprüften Hunde in der Sparte Fährte sind Vertreter seltener und kleinerer Rassen wie Akita, Englischer Toy Terrier, Yorkshire Terrier oder der klassischen Gebrauchshunderassen wie Deutscher Schäferhund oder Kurzhaarcollie.

Alle Prüflinge haben die schriftliche Prüfung bestanden und konnten nun mit dem zweiten Teil der Begleithundeprüfung, den Unterordnungsübungen, beginnen. Gleich im Anschluss wurde das Sozialverhalten der Hunde in alltäglichen Situationen überprüft, wie beispielsweise Verhalten gegenüber Menschen und Menschenansammlungen, Radfahrern und Joggern. Auch bei Begegnungen mit fremden Hunden soll sich der Hund neutral verhalten und auch ein ruhiges Verhalten bei Vereinsamung zeigen.

Leistungsrichter Dr. Manglkammer legte hier besonderen Wert auf die Sozialkompetenz und Führigkeit der Hunde. Die Hundeteams konnten die Anforderungen meistern und haben unter dem Applaus der Zuschauer die Begleithundeprüfung bestanden.

Hundeteams haben die Prüfung bestanden

Die Begleithundeprüfung haben folgende Hundeführer mit den unterschiedlichsten Hunderassen bestanden: Marion Denzer (mit Mix-Hündin Sina), Lili Fendt (mit Nova Scotia Duck Tolling Retriever-Hündin Toffiee), SimoneKellerbauer (mit Labrador-Hündin Wilma), MartinRieder (mit weißer Schäferhündin Sissi), Sylvia Schnitter (mit Rottweiler-Hündin Joline), Much Schröer (mit Deutscher Schäferhündin Daila).

Weiter ging es mit den Unterordnungen für die BGH 1. Diese Prüfung ist eine Erweiterung der normalen Begleithundeprüfung, jedoch mit höherem Schwierigkeitsgrad und ohne Verkehrsteil. Hier starteten Heidi Mayr-Holzner mit Golden Retriever-Hündin Soleya, Andrea Hasenknopf mit dem Yorkshire-Terrier-Rüden Benny und Jürgen Goepfert mit dem Jagdschweißhund-Rüden Lucky. Im Anschluss folgte die nächsthöhere Prüfung BGH 2. Diese absolvierte Manu Berger mit ihrer Chodsky Pes-Hündin Tami in bewährter Souveränität.

Im letzten Teil der Prüfung ging es für das Rettungshunde-Team Edeltraud Schmitt mit Kurzhaar Collie-Hündin Cena zur Unterordnung. Hier muss der Hund beispielsweise durch einen engen Tunnel und über einen Steg laufen, sich von einer fremden Person tragen lassen und sich auf Entfernung von seiner Hundeführerin leiten lassen. Auch hier zeigte sich, dass die beiden ein eingespieltes Team sind.

Zuschauer und Zuschauerinnen konnten an diesem Sonntag erleben, wie aufmerksam, motiviert und vor allem wie gut ausgebildet sich die Hunde mit ihren Hundeführerinnen und -führern zeigten. fb

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